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    Forum Chillout-Ecke Eine Analyse Überuns Online Zocker

    Seiten: 1
     Eine Analyse Überuns Online Zocker
    eselwald
    Registrierter Benutzer
    19.01.2005 15:07

    Lieber Leser,

    heute wollen wir uns mal näher mit Onlinespielern beschäftigen…

    Mit Menschen also, deren Hobby es ist Teile ihrer Freizeit mit Gleichgesinnten vor dem Computer oder auch einer XBox zu verbringen und dort mit- oder gegeneinander Spiele zu spielen.

    Entgegen des weit verbreiteten Vorurteils handelt es sich bei diesen Menschen nicht ausnahmslos um verpickelte, nur Pizza essende und Cola trinkende Schulabbrecher, die einfach nur zu faul sind die Wohnung zu verlassen. Das sind auch nicht alles Massenmörder. Man muss auch nicht immer Monster umlegen und brutal ermorden. Es gibt auch Onlinespiele wie Schach, Fußball, Basketball, Golf, Tetris, Handelssimulationen, Montagsmaler, etc.

    Ich habe in den letzten Jahren viel Zeit in die Erforschung dieser Spezies gesteckt und berichte euch nun, was das wirklich für Menschen sind.

    Während meiner wissenschaftlich fundierten Erforschungen habe ich über den Freundeskreis (auch, wenn jetzt wieder 2-3 User behaupten, dass ich keine Freunde habe), die Kollegen (ja, ich arbeite) und in einigen Selbstversuchen die „Szene“ der Onlinespieler kennen gelernt. Ich war nicht erstaunt, dass es dort Spieler aller Klassen, sämtlichen Alters und unterschiedlichen Intellektes gibt.

    Unter Ihnen waren Gruppen von Schülern, von Arbeitslosen, von Langzeitarbeitslosen, von unglücklicherweise Arbeitslos gewordenen – aber fleißig Arbeitssuchenden, von Angestellten, von leitenden Angestellten, von Selbstständigen, von Studenten, von Langzeitstudenten, von Beamten und von Geschäftsführern. Ich habe Frauen getroffen und ich habe Männer getroffen. Und so sehr ich mich auch bemüht habe die „Zocker“ wenigstens in eine Schublade zu stecken, so sehr musste ich erkennen, dass das nicht geht, weil der Trend zum Online Spielen einfach gar nicht mehr aufzuhalten ist. Das ist halt eine ganz neue Art der Freizeitbeschäftigung.

    Früher traf man sich in Höhlen, später dann in Kneipen und heute trifft man sich halt im Internet oder auf Spieleservern.


    Was aber bewegt die Menschen Ihre Freizeit mit anderen zu verbringen?

    Bei einigen ist es einfach nur die Faszination Ihre kleine Spielfigur über den Bildschirm zu lenken und dabei auf andere, reale Personen zu treffen, die das gleiche Spiel spielen. Wieder andere sagen sich, dass es billiger und gesünder ist als in einer verrauchten Kneipe die schwarz erarbeitete Kohle auf den Kopf zu hauen. Viele Spieler stehen auch drauf sich ein Headset auf den Kopf zu schrauben und während des Online Spielens auch noch mit 10 Freunden zu sprechen. Das alles dann auch ohne Telefongebühren, weil man ja „DSL Flat“ hat. Man muss nicht vor die Tür, man hat immer den Kühlschrank in Reichweite und man kann der Frau vorgaukeln ein guter Man zu sein, weil man ja immer zu Hause bei der Familie ist. Dass die Familie aber in einem anderen Raum lebt, das bekommen einige gar nicht mit. Es gibt auch Menschen, die sich schwer tun den gleichen Spaß auch außerhalb der eigenen 4 Wände auszuleben. Das sind Rollstuhlfahrer, Stotterer oder Menschen mit sonstigen Handicaps, denen es gut tut, dass ihre gegenüber sich respektieren, weil sie gute Onlinespieler sind! Wer weiß schon von seinem Partner oder Gegner in einem Multiplayer Onlinespiel, ob der nicht stumm in einem Rollstuhl sitzt? Für diese Menschen ist das doch eine ideale Freizeitbeschäftigung und Omas Meinung ist doch lange out, dass man ein Problem hat, wenn man lange vor dem Rechner sitzt, um im Internet zu spielen.

    Was wird denn so gespielt?

    ALLES! Alles, was man irgendwie zu zweit oder mehr spielen kann! Das Angebot reicht von kleinen Spielchen im Messenger bis zu komplexen Spielen, für die man ein monatliches Abo zahlt. Spontan fallen mir Spiele wie Age Of Empires, Warcraft, Medal of Honor, Call of Duty, Counterstrike, Fifa Soccer, NHL, Die Sims (obwohl kein Multiplayer), Formel 1 und viele mehr ein. Es gibt viele User, die spielen gar nicht mehr alleine und kaufen sich die Spiele nur noch, um sie mit anderen zu spielen.

    Wer spielt denn was?

    Als winzig kleiner Teil der Multiplayer Community kann ich mal pauschal behaupten, dass man sich jünger machen kann als man ist, wenn man kund tut, dass man Counterstrike spielt. Counterstrike gilt bei vielen immer noch als das Game für Kids. Das sind die typischen GIGA.de User, die nach der Schule durch Multiplayermaps laufen und in Rechtschreibung höchstens eine 4- bekommen, weil sie Sätze so komisch schreiben wie „I 0wn3d y0u“. Vollkommen sinnloses verfremden der Sätze färbt leider auch in der Schule ab. Dass die Kids-Fraktion sehr Counterstrike lastig ist, kann ich übrigens nicht entkräften. Sehr viele Erwachsene Menschen sind mir in der Counterstrike Community nicht begegnet. Es wird sie aber geben. Vielleicht ist die Counterstrike Community aber auch einfach nur zu groß, so dass ich Menschen meines Alters nicht gefunden habe.

    Weiterhin wird Schach gespielt. Aber auch das sind nicht unbedingt die verpickelten Streber aus der Schule, sondern durchaus auch Geschäftsmänner, die nach einer intensiven 60-Stunden einfach die Woche ausklingen lassen wollen. Auch Billard und Golf eignen sich zum Abschalten nach stressigen Wochen sehr gut.

    Ich habe sogar Menschen kennen gelernt, die haben „Montagsmaler“ gespielt. Das waren Menschen mit so tollen Namen wie Kirche, Honk oder Smoker. Da sitzen erwachsene Menschen vor einem Bildschirm und versuchen krampfhaft irgendwelche schlecht gemalten Bilder ihrer Gegenüber zu erraten. Früher hat man sich zu Hause getroffen und musste danach den Dreck wegmachen und am nächsten Tag seinen Rausch ausschlafen. Heute macht man das alles im Internet und es ist mindestens genauso lustig! Ich finde es sogar noch lustiger, weil man das im Internet locker auch mal mit 20 Leuten spielen kann. Und man verliert keine sozialen Kontakte, sondern gewinnt eher noch welche dazu.

    Es werden Sportspiele gespielt. Da werden richtige Meisterschaften ausgetragen. Da geht es um Taktiken und Mannschaftsaufstellungen. Um gelbe und um rote Karten.

    Die so genannten Ego-Shooter werden natürlich gespielt. Das sind die Spiele, weshalb immer die Massaker verübt werden. Das reden uns Politiker und nichtsnutzige Besserwisser ein. Dabei sind die Spieler Menschen wie jeder andere und keiner von denen würde je wegen eines Onlinespiels Menschen erschießen. Dann schon eher, weil er zu viele Filme mit dem Arnold Schwarzenegger oder Bruce Willis gesehen hat, zu oft bei Mc Donald gegessen hat oder regelmäßig auf Ostdeutschen Strassen unterwegs ist. In diesen Spielen geht es vielmehr um Taktiken und vielerorts um Fun. Da sitzen sich beispielsweise 8 Deutsche und 8 Schweden in ihren jeweiligen Ländern gegenüber und geben sich gegenseitig Anweisungen. Da haben Orte auf Karten Namen oder Nummern. Ich durfte mir das mal anhören und es ist nicht erschreckend, sondern beeindruckend, wie dort mit Teamarbeit gespielt wird. Es ist witzig und toll zugleich, wenn man mal in so ein Spiel reinhört. Die Anweisungen lauten: „1“, „Gegner S-Gang“, „Sniperhaus – links unten“, „Lenk ihn mal ab durch MG Feuer, damit ich über die Mauer springen kann“, „Granate in Haus 1“. Nun kann man sich natürlich wieder darüber streiten, ob es sinnvoll ist spiele zu spielen, in denen man andere Spielfiguren erschießen muss aber die Diskussion ist schwachsinnig.

    Fast wöchentlich müssen wir wieder mit angucken, dass ein bekiffter Terrorist einem anderen Menschen einen Kopf mit nem Küchenmesser abschneidet und uns will man Spiele dann nur erlauben, wenn man beim Erschießen der gegnerischen Sprites kein Blut sieht.

    Ich habe das mal einem Freund gezeigt, der sah wie ich mit einem Headset vor dem PC saß einen Ego-Shooter spielte. Die vollkommen normale Reaktion ist eigentlich immer „Nase rümpfen“. Also zeigte ich ihm, dass die anderen Figuren von anderen Mensche gelenkt wurden. Ich habe durch Headset gesprochen „Gunthard-Emil, dreh Dich mal um“ und die Spielfigur vor mir drehte sich um und machte faxen.

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    Ich sprach einen anderen Spieler mit „Leonhard-Friedhelm, geh’ mal auf die Knie, damit ich auf Dich heraufklettern und über die Mauer gucken kann“ und Leonhard-Friedhelm bückte sich, um mir einen Blick über die Mauer zu ermöglichen. Und auf einmal war ich kein durchgeknallter Onlinezocker mehr, sondern wir hatten einen Teilnehmer mehr. Auch der Nase rümpfende Besucher hatte sich nun das Spiel + Headset gekauft und spielt nun, wenn es seine Freizeit zulässt, eine Partie mit uns. Golf, Billard und Schach spielen wir übrigens um Geld.


    Was tun, wenn ich das mal ausprobieren will?

    Die meisten Multiplayer Spieler haben sich mit anderen Spielern in Clans zusammengetan. Das sind dann Mannschaften, die gegen andere Mannschaften spielen. Es werden richtige Meisterschaften ausgetragen. Es werden komplette Bundesligasaisons gespielt. Es gibt Wintercups, Sommercups, sogar einen Worldcup, bei dem man die Welt erobern muss (so ähnlich wie das Spiel Risiko). Wenn Du das mal ausprobieren willst, dann spiele zuerst alleine und suche Dir dann einen Clan mit Gleichgesinnten. Dabei würde ich an Deiner Stelle darauf achten, dass Du Dir Leute Deines Alters suchst. Es funktioniert einfach nicht, wenn 14 jährige mit 40 jährigen zusammen spielen! Glaubt mir!

    Am besten suchst Du Dir eine Community für Dein Spiel und liest Dich durch die Foren dort. Dann wird Dir auffallen, dass die meisten Benutzer so komische Zeichen vor ihren Namen haben. Das kann <ABC>, [VF], rg|, {SSS}, <BF=<, *GG*, +PVC+, -PnD-, !DDR!, -GTF-, nOObs|, M.D.R., F85* oder auch nR! sein. Diese so genannten Clantags haben natürlich wichtige Bedeutungen. Dazu kommen wir aber später noch. Meine Empfehlung hier ist aber nicht unbedingt in den vermeintlich stärksten Clan zu wechseln, sondern eher in einen Clan mit lustigen und umgänglichen Membern. Bei den ganz starken Clans kommt es teilweise zu Verspannungen, weil das Spielen manchmal zu ernst genommen wird. Oft haben die etwas schwächeren Teams wesentlich mehr Spaß, weil der Spaß und nicht das Gewinnen im Vordergrund steht.

    Frag&#8217; freundlich, ob der Clan noch Member aufnimmt und spiele probeweise mal mit denen auf einem Server, damit ihr für euch feststellen könnt, ob es passt. Besorge Dir unbedingt ein Voiceprogramm wie Ventrilo oder Teamspeak damit Du auch mit den anderen sprechen kannst. Ohne so ein Voiceprogramm macht das Spielen viel weniger Spaß und Du bist schlechter, da Du von niemandem Spielzüge oder Positionen des Gegners mitgeteilt bekommst. Wegen der Voiceprogramme werden immer mal wieder Spieler als &#8222;Cheater&#8220; beschimpft, weil sie einfach zu gut über die Positionen der Gegner bescheid wissen. Allerdings gucken diese Spieler dann nicht zwangsläufig durch Mauern, sondern bekommen von ihren Mitspielern per Teamspeak oder Ventrilo die Positionen der Gegner mitgeteilt. So kannst Du auch mal Granaten in einen Raum werfen, in den Du nicht vorher mit eigenen Augen einen Feind gesehen hast. Je besser das Team zusammenspielt, desto besser wird es in Meisterschaften abschneiden.


    Je besser Du wirst, desto größer die Chance, dass Du es mal in eine Auswahl schaffst.

    In letzter Zeit gibt es auch Bundesländerkämpfe und sogar Kampf der Nationen mit &#8222;Nationalmannschaften&#8220;. Da werden die besten Spieler der jeweiligen Gebiete rekrutiert und spielen dann gegen die besten Spieler der anderen Bundesländer oder Länder. Dann bist Du plötzlich Spieler der Deutschen Mannschaft. Hier wird es aber gefährlich, denn ab hier ist die ganze Sache nicht mehr nur Spaß. Da wird dann plötzlich trainiert und es geht ganz verbissen um die Ehre. Du wirst anfangen Deine Freunde, Deine Familie und vielleicht sogar Deine Haustiere zu vernachlässigen. Nur um noch bessere Freistösse zu schießen oder mit Deinen Horden noch schneller in ein gegnerisches Dorf einzufallen. Oder Du sitzt mit einem Geodreieck vor dem Bildschirm und versucht Flugbahnen von Handgranaten noch genauer zu berechnen.


    Wann wird es zu viel?

    Jetzt kommt der spannende Teil, denn es gibt verschiedene Sorten von Spielern.

    Der Gelegenheitsspieler: Das bin ich. Nach einer stressigen Woche setze ich mich Freitags gerne mal vor den Rechner und zocke noch eine Runde, bis ich abgeschaltet habe. Dabei spiele ich Ego-Shooter, Fussball, Schach, Tetris, Bejeweled, Yetisports oder anderen Blödsinn, der mich einfach runterbringt.

    Der Schüler: Auch hier kann man unterscheiden. Es gibt die Schüler, die zocken, weil sie Bock haben ein bisschen ihren Rechner auszureizen und am PC zu Ruhm und Ehre zu gelangen. Gefährlich wird es für die, die von 14-22 Uhr vor der Kiste sitzen und versuchen immer zu den besten Spielern zu gehören. Dann kommt man bald an einen Punkt, dass die Zeugnisse immer schlechter werden, die Skills dafür besser. Eltern aufgepasst! Schüler erkennst Du an den Sonderzeichen in ihren Namen (m0Sh3r, d4 rUL0R, 4r5chL0ch und so weiter &#8211; mir ist es zu blöd so zu schreiben&#8230; ihr wisst ja was ich meine). Es gibt Mannschaften die sehr gut sind, auf die man aber so gut wie nie trifft, weil diese von 14-20 Uhr spielen und danach ins Bett müssen, während andere Clans um 19 Uhr von der Arbeit kommen und sich ab 20 Uhr auf die Server begeben.

    Der Arbeitslose I: Er ist arbeitslos, weil er nicht von seiner Kiste wegkommt. Das Arbeitsamt macht halt irgendwann zu und wenn man um 15 Uhr aufwacht, weil man bis 6 Uhr gezockt hat, dann hat man kaum Chancen eine Arbeit zu finden. Das ist bereits eine Form der Abhängigkeit. Er wird zwar in der virtuellen Welt immer besser und wird von vielen bewundert, wird aber irgendwann verhungern, weil er vergessen hat, dass sich vor der Tür das reale Leben abspielt in dem der Vermieter jeden Monat pünktlich seine Miete haben will. Diese Spieler erkennst Du am Onlinestatus. Sie sind so gut wie immer online und haben kein &#8222;Abwesend&#8220; Symbol hinter ihrem Messenger-Namen, weil sie nicht den Rechner für Bittorrent oder eMule angelassen haben, sondern tatsächlich physikalisch vor dem Rechner sitzen!

    Der Arbeitslose II: Er ist Arbeitslos und vertreibt sich die Zeit, in der er wirklich nichts sinnvolles mehr machen kann vor dem PC. Er verabschiedet sich brav um 23 Uhr, weil er am nächsten Tag wieder früh die Stellenanzeigen lesen will oder seinen geregelten Tagesablauf nicht in Gefahr bringen will. Ihn erkennst Du daran, dass er von Zeit zu Zeit auch auf den Servern mal erwähnt, dass er eigentlich nen Job braucht und dann mal Schluss macht, weil er am nächsten Tag ausgeschlafen sein muss.

    Der langweilige Durchschnittsspieler: Der spielt, wenn es die Familie und der restliche Tagesablauf zulassen. Er weiß noch wie ein Kino von innen aussieht, er weiß was ein Volksfest oder eine Disko oder ein Cafe ist und kann auch mal 4 Wochen auf seinen Rechner verzichten. Er wird es nie zu besonders großem Ruhm bringen, weil das Spielen halt zweitrangig für ihn ist. Er kann nie an Trainings teilnehmen und spielt auch nicht jedes Clanmatch mit. Der hat sicher einen großen Bekanntenkreis und verpasst das ein oder andere Spiel, weil ihm nach 6 Wochen Pause der neuste Patch fehlt, den er erstmal herunterladen muss. Bis dann auch wieder seine ganzen Optionen eingestellt sind, hat das Match angefangen.

    Der Verbissene: Er wird sauer, wenn Teammitglieder nicht mindestens 4x in der Woche an Trainings teilnehmen. Er erarbeitet Taktiken und wird sauer, wenn sich seine Kumpanen nicht daran halten. Immer haben andere Schuld, wenn ein Spiel mal verloren geht. Er hat sonst nicht viel im Leben und hat einfach Lust etwas auf die Beine zu stellen. Oft werden daraus richtig große und gute Mannschaften. Ich habe teilweise sehr intelligente Menschen kennen gelernt, die beruflich nicht so ausgelastet sind, wie sie es mit &#8222;ihrem Baby&#8220; sind. Sie schaffen sich selber eine Aufgabe mit Verantwortung. Anders als im echten Leben ist es aber hier viel schwerer die ganzen unterschiedlichen Charaktere eines Teams unter einen Hut zu bringen.

    Der Berufsspieler: Von denen habe ich keinen kennen gelernt. Von denen gibt es auch zu wenig. Aber es werden mehr werden, denn die diversen Ligen wie beispielsweise die ESL vergeben inzwischen Preisgelder um 50.000 Dollar für den Meister seines Spiels. Ich kenne keinen einzigen von denen und wüsste auch niemanden, der das in den nächsten Monaten schaffen wird. Das Risiko ist wohl etwas groß und nicht jeder hat den finanziellen Rückhalt das reale Leben zu Gunsten einiger Meisterschaften schleifen zu lassen.

    Der Fanatiker: Er spielt nur mit Leuten, die ihm garantieren können, dass sie 5x wöchentlich an Trainingseinheiten teilnehmen können. Es gibt starre Regeln. Wer schießt Freistöße? Wer wirft Granaten? Wer darf auswechseln? Hältst Du Dich nicht an die Regeln, dann bist Du raus. Wenn eine Familie vorhanden ist, dann hat sie nicht viel vom meist männlichen Fanatiker, weil der immer &#8222;nur noch kurz&#8220; vor den Rechner muss. Das Essen wird ihm an den Rechner gebracht und Pinkeln während der Spiele ist auch nicht drin. Ihn erkennst Du am weißen Gesicht und seine Frau findest Du bei www.neuverlieben.de.


    Der Kranke: Das sind die, die zwar deutlich in der Unterzahl sind, aber auch die habe ich kennen gelernt. Sie vernachlässigen den Rest des realen Lebens für ihr Onlineleben. Da sind sie dann allerdings eine Macht! Dass sie eigentlich nur noch vor dem Rechner leben, ihre Wohnung verkommt, seit 2 Monaten der nicht ausgefüllte Antrag für Hartz IV auf dem Tisch liegt und die Pizzareste auf dem Ofen vergammeln nimmt er zwar zur Kenntnis, ändert aber nichts daran, weil seine Figur noch unbedingt einen Level aufsteigen muss.


    Es ist ja nicht schwer zu erraten, dass sich in den letzten beiden Gruppen weniger Beamte, Angestellte und Geschäftsführer finden, sondern eher Studenten und Arbeitslose. In keiner der Gruppen befinden sich aber potenzielle Gewalttäter. Multiplayerspiele sind einfach nur eine andere Art der Freizeitbeschäftigung.

    Die Profis spielen übrigens oft unter wechselnden Namen, da sie keine Lust haben sich ständig als Schummler beschuldigen zu lassen und weil sie häufig unter dem Phänomen leiden, dass sich die Server leeren, sobald sie sich mit ihrem Anhang verbinden. Es macht auch nicht jedem so viel Spaß gegen Profis zu spielen, die jeden Winkel, jeden Trick, jeden ausnutzbaren Bug und alle anderen taktischen Kniffe kennen.

    Eines ist mir aber ganz deutlich aufgefallen: Nicht viele der Multiplayer können sich vernünftig ausdrücken. Nur wenige sind in der Lage Sätze zu formulieren, die über das Niveau eines Bundesliga Fussballers hinausgehen und ganz schlimm wird es bei den meisten, wenn sie den Satz dann auch noch schreiben sollen. Da stellen sich einem in einem Chat schon mal die Nackenhaare hoch, wenn da angefangen wird etwas zu schreiben. Das hat aber leider nicht unbedingt mit den Onlinespielern zu tun, sondern das ist inzwischen leider ein grundsätzliches Problem in Deutschland, dass zu wenig auf Rechtschreibung geachtet wird.

    Witzig sind die Namen der Spieler, die ihr Unwesen treiben.

    Wer oder was verbirgt sich hinter solchen Clan-Namen wie:

    Blindfische

    (In diesem Forum gibt es einen Bereich eines Multiplayer Clans namens Blindfische. Wieso nennt sich ein Zusammenschluss erwachsener Menschen &#8222;Blindfische&#8220; und wieso spielen diese ausgerechnet einen Ego-Shooter, bei dem es darum geht möglichst treffsicher feindliche Figuren zu erlegen?)

    Sind die Mitglieder der Blindfische wirklich alle sehschwach? Riechen die wirklich alle nach Nordsee?

    Sesamstreet Separists
    Sind das alles noch Kinder, die einfach nur gerne Online spielen? Eher nicht, oder?

    Bavarian Sniper Clan
    Der Name leuchtet mir ja noch ein. Das werden wohl überwiegend Bayern sein, die gerne mit einem Campingstuhl und einer Brotzeit im Gebüsch sitzen und auf Opfer warten.

    Kill to Kill
    Naja, das ist so was wie &#8222;eat to eat&#8220; oder &#8222;wake up to wake up&#8220;.

    Never touch a running system
    Die müssen wohl auch häufiger mal die Frage nach ihrem Clantag [ntars] beantworten. Wie kommt man auf so einen Namen?

    Team.lnx
    Sind das wirklich alles nur Linux Anwender? Kann man unter Linux überhaupt vernünftig spielen?

    Hotzenplotz Combat Crew
    Können sie wirklich nur mit einer Gute Nacht Geschichte einschlafen oder lesen sie ihren Kindern schon Gute Nacht Geschichten vor?

    Die Freunde von Bier und Cola
    Warum in aller Welt nennt sich ein Clan &#8222;Die Freunde von Bier und Cola&#8220; ? Darf man auch Mitglied sein, wenn man kein Bier trinkt? Muss man Volljährig sein?


    Viel interessanter finde ich aber die Namen der Spieler selber. Je mehr Sonderzeichen enthalten sind, desto jünger sind so. Das ist mal Fakt.

    Ein m0$h3r (übersetzt: Mosher) wird mit Sicherheit noch keinen Führerschein besitzen. Auch ein d4 rul0R wird seine erste Mofa sicher erst in 1-2 Jahren bekommen. Für erwachsene Menschen sind diese Namen teilweise unlesbar und ich habe bis heute keinen Grund gefunden Namen mit solchen Buchstaben zu verschandeln! Die meisten können nichtmal vernünftig Deutsch sprechen/schreiben und versuchen sich dann auch noch daran ihre Namen zu verfremden.

    Hier mal einige meiner Lieblingsnamen, die mir in den vergangenen Jahrzehnten untergekommen sind:

    Cosmojimmy (übrigens der Lieblingsname meiner Frau)
    Hat er wirklich Affinitäten zum Weltraum? Ist er gar ein romantischer Sternengucker?

    GI Joe
    Hat er die goldenen Zeiten der Commodore 64 mit den Klassikern wie &#8222;Commando&#8220;, &#8222;Donkey Kong&#8220;, &#8222;Castle of Dr. Creep&#8220;, &#8222;Mission Impossible&#8220; wirklich noch miterlebt? Ist er groß und mächtig wie John Rambo?

    SeNtS
    Für was stehen die Buchstaben Sents? Warum schreibt er seine Buchstaben abwechselnd groß und klein.

    Pornrat
    Verbirgt sich hinter diesem Namen wirklich ein Opa mit fettigen Haaren, der vorzugsweise in Chatsystemen seine Körperteile zur Schau stellt?

    Tripper
    Ist er wirklich krank?

    Tirpitz
    Ist er wirklich so alt, dass er auf dem alten Deutschen Schlachtschiff diente?

    Mausi
    Ist sie blond? Kann sie hübsch sein? Hübsche Mädchen spielen doch keine Onlinespiele, sondern zeigen sich lieber in Diskotheken.

    Kirche
    Wieso nennt sich ein Mensch im Onlinespiel &#8222;Kirche&#8220;? Ist er Pfarrer? Steht er auf kleine Jungs? Wohnt er in einer Kirche?


    Kann man diese Menschen eigentlich auch im echten Leben treffen?

    Wie ich schon sagte&#8230; Hinter vielen Spielern verbergen sich erfolgreiche Geschäftsleute, Familienväter, kreative Köpfe von mittelständischen Unternehmen, etc. Ich kann mich an ein Usertreffen erinnern, bei dem ich eine Horde verdammt sympathischer Menschen kennen lernen durfte. Diese Menschen hatte ich vorher nur sporadisch in einem Voicechat gehört und mit ihnen gesprochen. In der Realität waren die alle noch viel netter und normaler als im Voicechat. Von den wenigsten hätte ich vorher übrigens angenommen, dass sie einem Multiplayer Clan angehören. Aus diesen ersten Anfängen haben sich sehr gute Freundschaften entwickelt und noch heute trifft man sich, streitet sich, verträgt sich und hält dann doch zusammen, wenn es darum geht gegen die Ex-Mannschaft eines neuen Mitglieds zu gewinnen.

    Wer also Onlinespielern bisher eher skeptisch gegenüber stand, der sollte sich einfach mal daneben setzen, wenn er spielt. Vielleicht ist der Mensch ja normaler als man vorher dachte. Und damit bin ich fast schon am Ende.

    Leider ist der Artikel jedoch viel "unlustiger" geworden, als das normalerweise der Fall ist.


    vonFabian-Uwe Cowalowski
    rushman
    Registrierter Benutzer
    20.01.2005 15:32

    Nett

    wo hast du das her

    [edit]
    gayfunden

    kligg misch


    [ zuletzt editiert: 20.01.2005 15:38 ]
    [WTF] jay
    Registrierter Benutzer
    20.01.2005 18:54

    wer liessts ich das denn alles druch esel
    das überfordermich
    mach doch kl.post
    und denn den link zu mher stuff
    danke
    rushman
    Registrierter Benutzer
    20.01.2005 21:18

    lies du Vogel, tut dir gut
    [WTF] jay
    Registrierter Benutzer
    20.01.2005 21:26

    ok
    [UTFC]KemNaNh
    Registrierter Benutzer
    28.01.2005 08:12 (neu)

    jo also den text finde ich echt gut .
    hat mich zwar ueberwindung gekostet einen so langen text zu lesen aber ist shon echt klasse geworden
    Seiten: 1

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